#2: Die Wissenschaft

#2: Die Wissenschaft

In einer schnelllebigen Welt suchen viele Menschen nach Wegen, ihren Geist zu beruhigen und ihr emotionales Wohlbefinden zu stärken. Eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Methode, dies zu erreichen, ist das Journaling. Doch welche wissenschaftlichen Erkenntnisse stecken hinter dieser Praxis? In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die wichtigsten Vorteile des Journalings, welche durch zahlreiche wissenschaftliche Studien fundiert belegt wurden.

1. Verbesserung der Gedächtnisleistung

Das Aufschreiben von Gedanken und Erlebnissen stärkt das Gedächtnis und die kognitiven Funktionen. Studien zeigen, dass regelmäßiges Schreiben die Fähigkeit, sich an Informationen zu erinnern, verbessert und die geistige Klarheit erhöht. Journaling unterstützt dabei die Gedächtnisleistung auf mehreren Ebenen:

  • Verarbeitung und Strukturierung von Informationen: Beim Journaling sind wir dazu gezwungen, unsere Gedanken zu strukturieren und klar zu formulieren, was dem Gehirn hilft, Informationen besser zu verarbeiten und zu speichern.
  • Verstärkung der neuronalen Verbindungen: Regelmäßiges Schreiben aktiviert Gehirnregionen, die mit Gedächtnis und Lernen verbunden sind. Dies stärkt diese neuronalen Verbindungen und verbessert langfristig unser Erinnerungsvermögen. Es trainiert so zusagen unser Gehirn.
  • Reflexion und Wiederholung: Durch das Reflektieren über vergangene Ereignisse werden Informationen im Langzeitgedächtnis verankert.
  • Emotionale Verknüpfung: Das Schreiben über emotionale Erlebnisse hilft, diese besser im Gedächtnis zu verankern, da emotionale Ereignisse tiefer in Erinnerung bleiben.
  • Kognitive Entlastung: Kennst du das? Die gleichen Gedanken rasen dir immer wieder durch den Kopf? Durch das Aufschreiben deiner Gedanken auf Papier entlasten wir unser Arbeitsgedächtnis, was die Konzentration auf neue Informationen erleichtert und unseren Kopf befreit.

2. Stärkung des Immunsystems

Journaling kann das Immunsystem stärken, indem es als effektive Methode zur Stressbewältigung dient. Stress schwächt das Immunsystem, indem er die Produktion von Stresshormonen wie Cortisol erhöht. Das regelmäßige Schreiben über belastende oder traumatische Erlebnisse hilft, diese negativen Emotionen zu verarbeiten und den Stress zu reduzieren, was zu einer Verbesserung der Immunfunktion führt. Forschungsergebnisse zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Journaling betreiben, weniger Arztbesuche haben und eine stärkere Immunantwort aufweisen. Besonders bei chronisch kranken Patienten kann Journaling zu einer Verbesserung der physischen Gesundheit führen.

3. Kultivierung von Dankbarkeit

Dankbarkeitsjournale, in denen Menschen täglich positive Aspekte ihres Lebens festhalten, können das allgemeine Glücksgefühl und die Zufriedenheit steigern. Diese Praxis fördert eine optimistischere Lebenseinstellung und kann langfristig zu einem erhöhten Wohlbefinden führen. Durch die tägliche Reflexion über die positiven Dinge im Leben wird der Fokus vom Negativen auf das Positive gelenkt, was zu einem gesteigerten Gefühl von Dankbarkeit und Zufriedenheit beiträgt.

4. Verarbeitung traumatischer Ereignisse

Journaling bietet eine wertvolle Methode zur emotionalen Verarbeitung traumatischer Erlebnisse. Durch das Niederschreiben von traumatischen Erfahrungen können Betroffene ihre Emotionen besser verstehen und bewältigen. Dies kann dazu beitragen, posttraumatische Belastungssymptome zu verringern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Indem man über seine Erlebnisse schreibt, gewinnt man Klarheit und Distanz, was den Heilungsprozess beschleunigen kann.

5. Reduktion von Depression und Angst

Regelmäßiges Journaling kann Symptome von Depressionen und Angstzuständen deutlich reduzieren. Das Aufschreiben von Gedanken und Gefühlen ermöglicht es, negative Emotionen zu verarbeiten und Stress abzubauen. Studien haben gezeigt, dass Journaling ähnlich wirksam sein kann wie kognitive Verhaltenstherapie, insbesondere bei der Reduktion von depressiven Symptomen.

6. Bewältigung von Overthinking

Journaling ist ein effektives Mittel zur Bewältigung von Overthinking. Das Aufschreiben von Gedanken hilft, diese zu ordnen und Klarheit zu schaffen. Es ermöglicht einen Perspektivenwechsel und emotionalen Ausgleich, indem man Gedanken objektiver betrachtet und diese externalisiert. Dies kann das ständige Grübeln reduzieren und zu besseren Bewältigungsstrategien führen.

7. Unterstützung bei ADHS und ADS

Menschen mit ADHS oder ADS können besonders von Journaling profitieren. Es hilft ihnen, ihre Emotionen und Impulse besser zu kontrollieren, fördert die Aufmerksamkeit und Konzentration und verbessert die Organisation und Planung im Alltag. Journaling kann auch dazu beitragen, Stress und Angst zu reduzieren, was oft ein Begleitproblem bei ADHS ist. Durch regelmäßiges Schreiben können Betroffene Muster in ihrem Verhalten erkennen und an ihren Schwächen arbeiten, was das persönliche Wachstum unterstützt.

Fazit

Journaling bietet eine Vielzahl von Vorteilen für die psychische und körperliche Gesundheit. Es kann helfen, Depressionen und Angstzustände zu lindern, das Immunsystem zu stärken, Dankbarkeit zu kultivieren, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten, die Gedächtnisleistung zu verbessern und Overthinking zu bewältigen. Darüber hinaus kann es Menschen mit ADHS und ADS dabei unterstützen, ihre Emotionen und ihr Verhalten besser zu kontrollieren. Durch das regelmäßige Aufschreiben von Gedanken und Gefühlen können wir ein tieferes Verständnis für uns selbst entwickeln und aktiv an unserem persönlichen Wachstum arbeiten. Fange heute mit dem Journaling an! Hier findest du hochwertige Notizbücher, welche dich jeden Tag zum Schreiben einladen.

 

Weiterführende Quellen

Baikie, Karen A., and Kay Wilhelm. "Emotional and physical health benefits of expressive writing.Advances in psychiatric treatment 11.5 (2005): 338-346. Link zur Studie

Smyth, Joshua M., Jill R. Hockemeyer, and Heather Tulloch. "Expressive writing and post‐traumatic stress disorder: Effects on trauma symptoms, mood states, and cortisol reactivity.British Journal of Health Psychology 13.1 (2008): 85-93. Link zur Studie

Frisina, Pasquale G., Joan C. Borod, and Stephen J. Lepore. "A meta-analysis of the effects of written emotional disclosure on the health outcomes of clinical populations.The Journal of nervous and mental disease 192.9 (2004): 629-634. Link zur Studie

Schreiber, Birgit, and Birgit Schreiber. Schreiben hilft–Psychologische Grundlagen. Schreiben zur Selbsthilfe: Worte finden, Glück erleben, gesund sein (2017): 17-31. Link zum Buch

Pennebaker, James W., John Frank Evans, and John Frank Evans. Expressive writing: Words that heal. Enumclaw, WA: Idyll Arbor, 2014. Link zum Buch

 

 

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